Im Land der unglaublichen Gastfreundschaft

Liebe Freunde, Familien und Reisefans,

es war vor Covid deutlich einfacher von den Emiraten per Schiff in den Iran zu kommen. Klar, der Papierkrieg ist so oder so gewaltig, aber früher nahm man einfach die Fähre, fuhr das Wohnmobil drauf und konnte mitfahren. Diese Fähre gibt es nun aber nicht mehr. Wir mussten also zwei Schiffe chartern, mit denen alle Wohnmobile von unseren drei Gruppen in den Iran gelangen konnten und die Passagiere mussten mit dem Flugzeug in den Iran einreisen. Transfers, Hotels, Busse, Papiere, PCR-Tests etc… alles musste organisiert werden. Aber solche außergewöhnlichen Kraftakte sind ja die Stärke von AbenteuerOsten.

In einer Nachtaktion flog und fuhr ein Teil des Teams voraus, um im Iran nachts die Wohnmobile abzuladen. Dann noch einen Tag lang warten, bis der Zoll alle Papiere fertig hatte. Hier fehlte noch ein Papierchen, da noch ein Stempel, und noch ein Passierschein, dann endlich abends um 22 Uhr sind alle Fahrzeuge wieder aus dem Zollbereich draußen und wir können die Wohnmobile wieder beziehen.

Und schon rollen wir wieder und genießen die Fahrt entlang des Persischen Golfes über eine landschaftlich wunderschöne Nebenstrecke.

Der Iran ist ganz anders als die von uns bisher bereisten arabischen Länder. Die Menschen sind weniger wohlhabend, dafür von einer unglaublichen Herzlichkeit. Oft werden wir überholt und der hochgestreckte Daumen aus dem Fenster gehalten, Handküsse fliegen uns zu und alle sind begierig zu erfahren, wer wir sind und woher wir kommen. „Welcome to Iran!“ schallt es uns von allen Seiten entgegen.

Im Straßenverkehr allerdings sind die Iraner andere Menschen. Da wird von allen Seiten gedrängelt, aus drei Fahrspuren werden schon mal fünf gemacht, Regeln interessieren hier eher wenig, dafür wird oft und gerne gehupt. Hier heißt es für uns seeeehhhr vorsichtig fahren.

Shiraz ist die Stadt der Blumen und der Gärten, der Dichter und Poeten. So besichtigen auch wir den Park Baq-e Eram, den „Paradiesgarten“, der heute auch als Botanischer Garten dient.

Hafis, der Dichter, der im 14. Jahrhundert lebte, wird heute noch von den Iranern hoch verehrt, er dient als Ikone der persischen Dichter. An seinem Grab weinen noch heute Iraner und Iranerinnen dem verehrten Poeten nach. Und auch ein Besuch des Basars darf natürlich nicht fehlen.

Es ist „Nouruz“, das iranische Neujahrsfest. Alle sind auf den Beinen und feiern und wir feiern bei einem leckeren Abendessen mit.

Auch die 2500 Jahre alte Stadt Persepolis lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Obwohl weite Teile der Anlage in Trümmern liegen, fasziniert die riesige Anlage mit Ihren grandiosen Portalen, gut erhaltenen Reliefs, Treppenaufgängen und Felsengräbern.

Die Stadt Yazd liegt am Rande der Wüste Kavir. Hier gibt es die Begräbnistürme der Zarathustrier zu sehen, auch „Türme des Schweigens“ genannt, auf denen bis Mitte der 1960er Jahre die Toten abgelegt wurden. Die Innenstadt von Yazd dagegen sprüht vor Leben, vor allem in den verwinkelten Gassen der Altstadt und dem Basar.

Genug Kultur, wir wollen wieder raus in die Natur. Begleitet von einem einheimischen Geländewagenfahrer erkunden wir die Kavir Wüste. Man kann diese Wüste auf gut ausgebauten Teerstraßen durchqueren, aber das wollen wir natürlich nicht.

Übernachten werden wir mitten im Dorf Bayazeh. Hier sind wir natürlich DIE Attraktion. Das ganze Dorf kommt vorbei, um zu schauen was für exotische Touristen da angekommen sind. Vor allem Frauen und Kinder kommen, manche sprechen ein paar Brocken englisch. Wir werden mit Zuckerzeug beschenkt und es gibt viele, viele Selfies ….

Die 2000 Jahre alte, ehemals sechsstöckige Festung von Bayazeh besichtigen wir am kommenden Vormittag. Was für ein unbekanntes Kleinod! Hier kommen nur selten Touristen vorbei.

Begleitet von einem einheimischen Guide biegen wir ab auf Pisten in die Wüstengebiete der Kavir. Vorbei geht es an einem Vulkangebiet mit wunderschönen farbigen Felsformationen und schließlich in einen trockenen Salzsee.

Nach zwei Wüstentagen erreichen wir die Metropole Isfahan. Hier tauchen wir ein in die orientalische Baukunst mit türkisfarbenen Kuppeln. Wir sehen Gärten und Paläste und staunen über den riesigen zentralen Platz, der von vielen Läden mit verlockenden Angeboten gesäumt ist. Abends überqueren wir den breiten Fluss auf der Steinbrücke mit 33 Bögen.

Nach dem Besuch des schönen Isfahan biegen wir das letzte Mal auf dieser Reise in die Wüste ab. Davon und von unserem Weg zum Tourziel in Kappadokien berichten wir euch im nächsten Bericht.

Es grüßt euch das AllradOsten Team