Liebe Allradosten Freunde und Freundinnen zu Hause,
für uns wurde es nach der Besichtigung der Städte Abu Dhabi und Muscat Zeit, endlich mal wieder Schotter und Sand unter die Räder zu nehmen und die Teerstraßen links liegen zu lassen.
Zuerst aber wandern wir noch etwas in das schöne Wadi As Shab hinein bis zu den wunderbaren, erfrischenden Badepools. So hatten wir uns das Überwintern hier vorgestellt, warme Temperaturen und Badespaß als Abwechslung zum Offroad Fahren.
Danach biegen wir ab in Richtung der nahe gelegenen Berge und ganz schnell wird der geschotterte Weg schwindelerregend steil und führt uns in die Bergregionen. Wir sehen nur ein paar Dörfer, hier in dieser steinigen Gegend leben nur wenige Menschen.
Von hier oben haben wir einen wunderbaren Ausblick in das Wadi, auf steile Abbruchkanten und in umliegende Täler. Auf dem Weg sind die Kurven wirklich nicht ohne: Wir meistern sehr enge Kehren, die unseren längeren Fahrzeugen einiges abverlangen und bewältigen Steigungen bis zu 31%.
Die Strecke ist schön, aber wir brauchen länger als gedacht. Wir planen also kurzerhand um und übernachten in den Bergen.
Wo es steil hoch geht, geht es irgendwann auch wieder steil hinunter. Als alle wieder wohlbehalten vom Berg unten sind, sind wir uns einig: sehr schön war es, aber auch recht anspruchsvoll.
Von diesen aufreibenden Strecken brauchen wir alle also etwas Erholung und so fahren wir wieder Richtung Meer nach Raz al Jinz. Der Strand hier ist besonders, denn gelegentlich kommen hier nachts Schildkröten zur Eiablage. Es ist zwar gerade nicht die ideale Zeit für eine nächtliche Schildkrötenbeobachtung, aber wir wollen es nicht unversucht lassen. Und tatsächlich werden an diesem Abend zwei Schildkröten am Stand gesichtet!
Der hübschen Küstenstadt Sur statten wir einen Besuch ab, bei dem wir auch eine Werft besichtigen. Hier werden noch Daus komplett in Handarbeit nach alter Tradition hergestellt.
Am nächsten Tag besuchen wir das Wadi Beni Khalid. Auch hier lässt es sich wunderbar am Wadi entlanglaufen und in den Pools schwimmen.
Jetzt ist’s aber wieder genug mit Strand und Baden, schließlich sind wir auf einer Allradtour!
Allein schon der Klang „Wahiba Sands“ lässt uns träumen. Eine Durchquerung der Wüste von Nord nach Süd haben wir geplant und unser Scout Michael hat tagelang über Karten und im Netz gegrübelt, um für uns den besten Weg zu finden.
Optimistisch starten wir, nachdem alle reichlich Luft aus den Reifen abgelassen haben. Für die erste Nacht finden wir einen idyllischen Übernachtungsplatz unter Bäumen, an dem wir Besuch von Kamelen bekommen.
Unsere Durchquerung der Wüste entwickelt sich schwieriger als gedacht. Gut sichtbare Pisten enden plötzlich im Nichts oder sind komplett zugeweht von den Dünen. Wir versuchen verschiedene Abzweigungen, aber alle enden in unpassierbaren Dünenfeldern. Wir wären so nah dran gewesen…. Aber die Sicherheit geht vor und so kehren wir rechtzeitig um.
Auch wenn der ursprüngliche Plan nicht geklappt hat, waren es drei tolle Tage mit viel „Sandbuddeleien“ der Autos und der Fahrer. Hier kamen sie Sandschaufeln zum vollen Einsatz – schön, wenn man nichts umsonst mitgenommen hat!
Wir halten die Balance zwischen Anstrengung und Entspannung, und so gönnen wir uns wieder ein paar Tage Urlaub. Mit der Fähre setzen wir über auf die Insel Masirah, wo wir drei Tage die Seelen baumeln lassen wollen. Jeder kann sich hier aussuchen, an welchem Strand es ihm oder ihr am besten gefällt. Das Wasser ist herrlich, einige Reiseteilnehmer machen Schildkrötensichtungen, ein Fischer kommt vorbei uns schenkt uns Fisch, den er gleich im Lagerfeuer für uns zubereitet. Was für herrliche und paradiesische Tage!
Zurück auf dem Festland geben wir etwas Gas, um die recht große Strecke bis nach Salalah, unserem südlichsten Ziel im Oman, schnell hinter uns zu bringen. Die Landschaft auf diesem Weg ist zuerst recht eintönig, die Gegend flach. Dann aber steigen wir plötzlich wieder in steilen Kehren auf ein Bergplateau hinauf und erreichen eine wunderschöne Küstenstrecke mit Wadis, Sandstränden und Steilküsten.
In der Küstenstadt Mirbat macht ein Teil unserer Gruppe einen Ausflug auf das Meer. Dass uns dabei allerdings solch sensationelle Delphin- und schließlich auch Walsichtungen erwarten, hätte keiner von uns erwartet! Über 100 Delphine springen um uns herum, einfach unglaublich. Aber auch die Tauch- und Schnorchelgänge sind eine tolle Erfahrung für uns.
Schließlich erreichen wir den südlichsten Punkt unserer Tour der Arabischen Halbinsel, die Region Salalah. Nach den Tagen durch die trockenen Regionen weiter nördlich können wir hier nur über die grüne Fülle, die Palmen, Kokosnüsse, Bananen und Papayas staunen!
Nach Salalah erwartet uns unser letztes großes Wüstenabenteuer, die Fahrt über eine Strecke durch das „Leere Viertel“. Davon berichten wir euch dann das nächste Mal!
Es grüßt euch das AllradOsten Team