Vom wilden Hinterland Albaniens zur Kultur Griechenlands

Mirë se vini në Shqipëri – Willkommen in Albanien!

Nach dem Ruhetag am Ohridsee mit Ausflug in die Stadt geht es nun für uns in Albanien auf richtigen Offroad-Routen weiter.

Nicht lange nach der Grenze fahren wir schon bald weiter über Staubpisten. Richtig zur Sache geht es jedoch erst, als wir in die Berge abbiegen. Im Gegensatz zu den Städten leben die Menschen in den Dörfern oft sehr einfach.

Viele Einwohner der Dörfer sind Selbstversorger mit Gemüsegarten, vielen Fruchtbäumen, Trauben und ein bis zwei Kühen. Holz zum Heizen und Kochen wird im nahen Wald geholt. Der Esel oder auch Pferde sind hier in den Bergen oft das beste Transportmittel. Dieser Reiter ist auf dem Weg in den nahen Wald, man beachte die Stihl Motorsäge. 

Wir fahren weiter bergauf. Kurz vor dem Gipfel wird die Straße dann wirklich anspruchsvoll: steil, holprig, voll von Steinen und zum Teil rutschigen Lehmlöchern.

Doch es lohnt sich. Oben angekommen empfängt uns ein weitläufiges Plateau sowie eine fantastische Aussicht. Hier oben bewundern wir zuerst einen traumhaften Sonnenuntergang und können den im Anschluss aufgehenden Sternenhimmel kaum fassen: so weit weg von der nächsten Stadt ist der Himmel bei Nacht einfach unglaublich!

Weiter geht es auf einer kleinen Straße entlang eines Viaduktes. Hier genießen wir den Blick in einen weiteren Canyon des Balkans. So herrlich die Aussicht ist, die Straßen bleiben zum Teil recht anspruchsvoll. Erholung gibt es erst wieder später auf der Hauptstraße.

Am Ufer des Flusses Osum stehen wir auf einer Kies-Sandbank. Ein wirklich idyllisches Plätzchen so mitten im Nichts! Hier wird die Stimmung ausgelassen und ein paar von uns lassen sich spaßeshalber zur Durchfahrt des Flusses verleiten.

Am nächsten Tag folgen wir dem Fluss ein Stückchen durch das Tal. Dabei werden uns immer wieder fantastische Ausblicke in die Osum-Schlucht geboten.  Dass der Fluss im Frühjahr so ansteigt, dass man ihn sogar mit Rafting-Booten befahren kann, ist bei diesem ruhigen Anblick kaum vorstellbar.

In der Nähe einer traditionellen Köhlerei beginnt der nächste Offroad-Teil. Schmal windet sich der Weg nach oben und gibt immer wieder Blicke frei auf die wunderschöne Landschaft. Der Weg ist hier oft sehr ausgewaschen und führt an steil abfallenden Hängen vorbei, die einem den Atem stocken lassen.

Da werden nicht nur Material, sondern auch Fahrerin und Fahrer sehr gefordert. Fällt dann noch die Untersetzung aus, wird die Fahrt direkt noch anspruchsvoller. Glücklicherweise sind wir eine tolle Truppe, die sich gegenseitig helfen kann. So geht es bald wieder für alle Mitfahrenden weiter.

Bei dieser Strecke sollte man sich Zeit lassen. Nicht nur wegen der anspruchsvollen Straße, sondern auch, um die vielen wechselnden und beeindruckenden Ausblicke zu genießen. Immer wieder bewundern wir die grünblau schimmernden Berge mit ihren leuchtenden Sträuchern.

Der Abschluss des Tages beginnt mit dem Stellplatz auf der anderen Bachseite…wir passieren den Fluss, natürlich, ohne Brücke.

Nun schnell alle Tische zusammengestellt, Pavillons aufgestellt und Planen gespannt, um uns vor dem nahenden Gewitter zu schützen. Das ist auch gut so, gleich nach unserem gemeinsamen Essen an der frischen Luft fängt es an in Strömen zu regnen. Der Stimmung kann das Wetter aber nichts anhaben. Es wir geplaudert und gelacht und einige von uns harren tapfer noch bis in die Nacht unter den Planen aus.

Zusammen machen wir uns am nächsten Tag auf zur nahen Grenze nach Griechenland. Die Grenzüberquerung verläuft recht zügig und bald sind wir alle auf griechischem Boden, lediglich das Wetter will leider nicht so wie wir. Schade, denn unsere erste Strecke bis zum Campingplatz in der Nähe der Meteora-Klöster wäre bestimmt sehenswert gewesen! Stattdessen lässt uns der Nebel nicht weit schauen. Mit viel Hoffnung auf etwas Aufhellung setzen wir uns in unseren Bus mit einem Guide, der uns zu den Klöstern bringen soll. Trotz anfänglichem Regen und sehr starkem Nebel sind die Berge hier einfach nur magisch.

Nachdem wir das erste Kloster besichtigt haben, lockert der Nebel etwas und der Regen hört auf. Wir sind begeistert von den Formen und Farben der Berge, auf deren Spitzen die Klöster wie die Kirsche auf der Torte thronen.

Immer noch Regen. Wir machen uns auf zum Acheron Canyon. Immer mehr reißen die Wolken auf und am Schluss bekommen wir sogar noch ein paar Sonnenstrahlen ab, die entlang unserer Straße die mächtigen Bergketten beleuchten. Angekommen auf unserem Platz am Acheron Fluss, ziehen die Wolken allerdings wieder auf. Für einen trockenen Spaziergang entlang dieses mythologischen Flusses reicht es aber. Wir finden eine tolle, herbstliche Landschaft vor, die mit ihren knorrigen Bäumen und klaren Quellflüssen fast ein bisschen verwunschen wirkt. Ein schöner Platz für den letzten Tag unserer Reise!

Unseren letzten gemeinsamen Tour Abend feiern wir mit einem gemeinsamen Essen im Restaurant. Trotz der recht frischen Nacht sitzen wir noch lange draußen und genießen unser Abschlussessen. Alle plaudern und es fällt schwer, sich zu trennen. Am nächsten Morgen ist es dann nach einem letzten gemeinsamen Kaffeetrinken tatsächlich so weit: Unsere Reise findet ein Ende und wir alle machen uns nun wieder alleine in verschiedenen Richtungen auf den Weg.

Die Tour ist nun vorbei und wir sagen vielen Dank an die tolle Gruppe! Es hat uns große Freude gemacht mit euch diese Allrad-Tour durch den Balkan zu fahren. Auch euch Mitlesenden danken wir für das große Interesse!

Auf bald, euer Team vor Ort:

Susi, Manni, Michael, Pjotr, Claudia und Lino