Von Serbien bis Nordmazedonien

Hallo ihr Allradbegeisterten und Naturfreunde,

weiter geht es auf unserer nächsten Etappe der Allradtour, diesmal durch Serbien nach Nordmazedonien. Die Strecke beginnt für die einen etwas ruhiger, während die anderen sich gleich wieder ins Offroad-Abenteuer stürzen.

Wir haben die Möglichkeit das Dorf bei Mokra Gora zu besichtigen, welches für den Film „Das Leben ist ein Wunder“ gebaut wurde. Heute ist es eher eine Art Open-Air-Museum mit hübschen Cafés.

Unterwegs staunen wir über dieses Häuschen, das auf einer kleinen Felsinsel im Fluss steht, direkt auf der Grenze zu Bosnien. Bei der Stadt Uzice teilen sich unsere Wege: einige fahren Offroad weiter, andere nehmen eine ruhigere Strecke auf dem Weg in die Berge.

Oben angekommen, lohnt sich ein kleiner Halt beim imposanten Kriegsdenkmal in Kadinjača. Am 29.11.1941 fand hier die Schlacht gegen eine deutsche Infanterie-Division statt.

Hier oben kommen wir alle wieder zusammen auf dem Parkplatz einer Touristeninformation. Gegenüber liegt ein kleines Thermalbad, in dem wir es uns diesen Abend gut gehen lassen. Der nächste Morgen beginnt leider eher regnerisch. Daher hält sich unsere Lust, die umliegenden Klöster zu besichtigen, eher in Grenzen. Stattdessen finden wir uns schon bald auf der Straße wieder.

Entlang der Landstraße fallen uns immer wieder die unterschiedlichsten Häuser auf. Von fast verfallenen Bauernhöfen bis zu schicken Einfamilienhäusern mit großen, blumengeschmückten Vorgärten ist alles dabei.

Wir fahren zu unserem heutigen Stellplatz am See von Bovan vorbei an Flüssen und durch große Getreidefelder. Hier lassen wir den Tag gemeinsam mit einem prasselnden Lagerfeuer ausklingen und genießen die laue Nacht. Am nächsten Morgen nehmen die Hartgesottenen unter uns ein Bad im kühlen See und sind danach ganz sicher wach und startklar für den anstehenden Tag!

Die Seen Serbiens sind wunderbar, und so fahren wir direkt weiter zum nächsten Gewässer. Auf dem Weg dorthin begegnet uns dieser Heutransport, der uns zeigt, dass einige Menschen hier sehr einfach leben.

Die Landschaft hier ist wahnsinnig abwechslungsreich. Zuerst steinig und bergig, später wechselt unsere Aussicht immer wieder…

… zu offen und steppenartig. Die Vielfalt der Natur hier ist fantastisch. Auf unserem Weg sehen wir immer wieder auffällig viele Himbeer- und Maisfelder.

Unser nächstes Ziel ist der Vlasina See. Der Weg dorthin ist gesäumt von kleinen Schluchten, die uns bis in den Nationalpark führen, in dem der See liegt. Heute werden wir fahrtechnisch gefordert. Vor allem die hohen Allradler haben eine anspruchsvolle Strecke über viele Serpentinen hoch in die Berge vor sich.

Der Regen letzte Nacht macht den Boden zum Teil etwas rutschig, doch die Fahrzeuge lassen uns nicht im Stich. Herausfordernder ist da schon eher unser Gegenverkehr. Einem entgegenkommenden Holzlaster auszuweichen ist auf solchen Strecken eine echte Aufgabe.

Unten auf der Hauptstraße trennen sich bald die Wege der Fahrzeuge. Alles über 3,40 m nimmt die Umleitung durch den Wald, die nach wenigen Kilometern in Allrad übergeht. Der bereits schmale Weg wird noch erschwert durch eine Baustelle. Trotz immer näher rückender Bäume bringen auch diese Strecke alle erfolgreich hinter sich.

Glücklich und müde kommen wir bei unserem heutigen, wieder einmal idyllischen Übernachtungsplatz an. Er liegt direkt am Fluss mit Blick auf das Kloster St. Prohor von Pčinja. Bereits im 11. Jahrhundert erbaut, wurde die serbisch-orthodoxe Klosteranlage mehrmals zerstört, aber immer wieder aufgebaut.

Am nächsten Morgen geht es mit Sonnenschein weiter über die Grenze nach Nordmazedonien. Die ersten haben es noch schwer mit den Zöllnern. Nachdem aber klar wird, dass hier noch neun weitere Fahrzeuge in ähnlichen Größendimensionen folgen, nehmen es die Grenzbeamten etwas lockerer. Wir fahren weiter in den Matka Canyon westlich der Hauptstadt Skopje. Der knapp 5.000 Hektar große Canyon beheimatet auch den ältesten künstlich angelegten See des Landes, an dem sich ein Spaziergang oder Bootsauflug auf jeden Fall lohnt.

Danach wählen die meisten die Autobahn, um in den Nationalpark beim Mavrovosee zu kommen. Um dorthin zu gelangen, geht es wieder hoch auf bis zu 1.400 Meter. Das herbstliche Farbenspiel hier oben am Seeufer ist einfach fantastisch.

Unser Abendprogramm ist heute ein besonderes: bei einem interessanten Infoabend erfahren wir mehr über die Entwicklung des heutigen Kosovos aus Sicht eines dort lebenden Serben. Sein Vortrag gibt uns Einblicke in die Geschichte der Serben im Kosovo von 1300 bis in die heutige Zeit. Vieles ist für uns neu und doch recht bedrückend.

Am nächsten Tag lacht die Sonne und wir machen uns wieder auf den Weg, um noch mehr von Nordmazedonien zu erkunden. Aus dem in Herbstfarben leuchtenden Nationalpark Mavrovo geht es auf wunderschönen Landstraßen durch Täler und an einigen großen Seen vorbei bis zu unserem heutigen Ziel, dem Ohridsee.

Hier finden wir einen wunderbaren Stellplatz direkt am Seeufer. Der Ohridsee ist gemäß Steinproben einer der ältesten Seen der Region. Für Sportbegeisterte bietet er eine tolle Möglichkeit das Boot auszupacken und den See bei solch schönem Wetter zu befahren. Aber Achtung, die Grenze zu Albanien führt mitten durch den See – fährt man also zu weit, ist man schon im Nachbarland angekommen!

Am Abend feiern wir ein kleines Grillfest, bei dem wir herrlich verköstigt werden. Danke an die Grillmeister und an alle Salatkünstler!

Wir haben wieder einmal Glück mit dem Wetter. Bei strahlendem Sonnenschein besichtigen wir am nächsten Tag die Stadt Ohrid, direkt am gleichnamigen See gelegen. Mit seinen mehr als 300 Kirchen wird Ohrid nicht umsonst das „Jerusalem des Balkans“ genannt.

So ein Ruhetag mit Sightseeing tut gut, bevor es in Albanien wieder richtig ins Gelände gehen wird. Wir bleiben gespannt!

Euer Team vor Ort:

Susi, Manni, Michael, Pjotr, Claudia und Lino