Auftakt in Kroatien

Dobar dan, liebe Reisebegeisterte!

Wir freuen uns, euch auf unserer Allrad-Pioniertour durch die Schluchten des Balkans dabei zu haben. Unsere Späher haben für uns vorab auf dem Weg von Kroatien nach Griechenland interessante Orte, spannende Strecken und schöne Stellplätze ausgekundschaftet. Unser erster Treffpunkt beim Camping Karona bietet sich gleich für einen Ausflug in den Plitvicer Nationalpark an.

Im Park kann man sich von dem glasklaren und in verschieden Grüntönen schimmernden Wasser in einem bewaldeten Tal verzaubern lassen. Dazu die unzähligen Wasserfälle, welche über und durch die Karstfelsen rausdrücken und die vielen Etagenseen bilden – absolut sehenswert.

Während des ersten Infotreffens gab es für eine Fahrzeugbesatzung eine nasse Überraschung, welche auch den Schuhkasten unter Wasser setzte. Die zwei souveränen Handwerker hatten die Situation jedoch schnell im Griff. Nach dem gemeinsamen Info-Treffen mit anschließendem Abendessen geht es am Folgetag gleich weiter Richtung Bosnien-Herzegowina.

Der schönen Landstraße folgend führt uns der Weg über Drvar in die Berge auf eine weite, steppenartige Hochebene auf ca. 1.000 Meter. Die Landschaft ist wild und karg und viele Häuser stehen nur noch als traurige Ruinen da. Der Herbst hält langsam Einzug und ein paar Blätter sind schon bunt. Staubige Schotterpisten führen uns über Pässe von fast 1.300 Metern.

Wer sich für alte Züge interessiert, kann in Mliniste einen kurzen Halt einlegen. Die Schönheit der Lokomotive ist trotz Rost ungebrochen. Weiter geht es nach Jajce und an den dortigen See. Wer nun noch nicht genug Schönes gesehen hat, kann hier gleich noch zwei Wasserfälle besichtigen.

Wir besuchen das Städtchens Jajce, wo wir gemeinsam den großen Wasserfall bewundern und danach auf eigene Faust die Stadt besichtigen.

Nun machen wir uns auf den Weg nach Sarajevo. Kurz nach Jajce geht es bereits wieder mit 10% Steigung bergauf bis wir eine weitere Hochebene von ca. 1.200 Meter erreichen. Eine kleine schmale Waldschotterpiste mit vielen Kurven und zum Teil halsbrecherisch fahrendem Gegenverkehr führt auf eine große Lichtung, die zum Verweilen einlädt. Von geht es nun wieder runter nach Travnik, einer Stadt, die den einen oder die andere zum Besichtigen verführt. In Sarajevo wartet am Abend dann ein schönes und grünes Plätzchen auf uns.

Hier dürfen wir den selbstgebrannten Apfelschnaps und den Kirschlikör des Stellplatzbesitzers probieren. Der kann was!

Nach einer regnerischen Nacht geht es ab in den Bus für die Stadtführung in Sarajevo. Zuerst besichtigen wir den Tunnel der Hoffnung. Die Informationen machen betroffen, doch es ist sehr spannend.

Nach einer Mittagspause in der Altstadt von Sarajevo machen wir einen Rundgang durch ebenjene. Hier wird das gute Zusammenspiel der verschiedenen Religionen deutlich (Muslime, Christen, Orthodoxe und Juden) und auch das Attentat, das den Auftakt zum 1. Weltkrieg bildete, wird genauer angeschaut. Müde und voller Eindrücke kehren wir zum Platz zurück, wo wir noch in einer kurzen Zusammenkunft den nächsten Tag besprechen.

Von Sarajevo biegen wir bald wieder ab in die Berge. Unterwegs fahren wir an der Sprungschanze der WM 1984 vorbei und an vielen Skigebieten mit modernen Hotelanlagen. Der Abstecher in die Berge lohnt sich für die Fans des Allradfahrens. Auch die Sicht über die Berge ist wunderschön.

Richtig spannend ist die Umfahrung des Sees auf superschmaler Schotterstraße entlang des steilen Abhangs. Meist kein größeres Problem, außer es kommen uns gleich 5 Holzlaster auf dieser Stecke entgegen. Rückwärts 3 Kilometer fahren bis zu einer vernünftigen Ausweichstelle ist dann ein echtes Abenteuer.

Danach auf kurvigen, gut ausgebauten Straßen weiter nach Mostar. Diese haben viel mehr Gefälle als man denkt und die Bremsen werden wirklich gefordert. Begeistert und voller Eindrücke treffen wir auf dem Stellplatz ein.

Die berühmte Brücke von Mostar.

Ein kurzer Zwischenstopp in Počitelj lohnt sich. Der Weg führt uns kurz vor die Grenze nach Montenegro. Auch hier stehen wieder steile und sehr schmale Bergstraßen auf dem Programm. Die Gegend ist traumhaft, doch oft sehr karg. Man fragt sich, wie hier die Menschen ihr Leben bestreiten. Am Fluss in der Nähe von Trebinje liegt unser kleiner, hübscher Stellplatz. 

Nachdem uns die Köchin des Campingplatzes mit einem ausgezeichneten bosnischen Abendessen verwöhnt hat, folgt ein sehr sympathisches Kulturprogramm mit lokalem Saiteninstrument.

Was für ein gelungener Abend für unseren Schlusstag in Bosnien-Herzegowina! Nun freuen wir uns auf die Bucht von Kotor, weitere schöne Bergetappen und wunderbare Ausblicke in Montenegro.

Es grüßt euer Team vor Ort:
Susi, Manni, Michael, Pjotr, Claudia und Lino