Knochen schnitzen und Pirogi backen
Liebe Abenteurerinnen und Abenteurer!
Schön, dass ihr wieder als Leserinnen und Leser dabei seid bei der vierten und letzten Reportage unserer Pioniertour „Eisfischer“. Nachdem wir intensiv die winterliche Natur im russischen Norden genossen haben, gibt es zum Schluss noch eine ordentliche Portion Kultur. Und Piroggen.
Etwas südlich von Archangelsk befindet sich das Museumsdorf Malyje Korely. Hier wurden alte Bauernhäuser, Kirchen und Mühlen aus verschiedenen Regionen der Umgebung zusammengetragen und renoviert.
Der Tag unserer Besichtigung fällt in die Zeit der Masleniza, der „Butterwoche“. In dieser Woche, die unserem Fastnachtsfest vor der Fastenzeit entspricht, werden vor allem überall nonstop Pfannkuchen gebacken – ob auf öffentlichen Plätzen oder zu Hause. Das Freilichtmuseum ist zu diesem Anlass bunt dekoriert.
Bei Welsk lernen wir die uralte Tradition der Herstellung von Schmuck und sonstigen Gegenständen aus Knochen von Rindern, aber auch von Mammuts kennen und dürfen unsere eigene Kunstfertigkeit ausprobieren.
Hier genießen wir nochmal einen Tag mit strahlendem Sonnenschein und den Anblick von Bäumen, die mit Eiskristallen überzogen sind
Bei eisigem Wind besichtigen wir Wologda, eine der ältesten Städte Russlands und Heimatstadt unseres Guides und Übersetzers Pjotr, mit ihren schönen alten Holzhäusern und der berühmten Sophienkathedrale.
In Tscherpowez besuchen wir das Mineralogische Museum und sehen in der Stahlfabrik, wie das noch glühende Metall vom Band rollt.
Genug anthropogene Räume gesehen, es zieht uns wieder in die Natur. Über 40 Kilometer Hoppelpiste erreichen wir Wessjegonsk. Hier bleiben wir für drei Nächte, genießen die Umgebung und lassen uns kulinarisch verwöhnen.
Unter Anleitung der Köchin versuchen wir uns darin, Pirogi und russische Salate zuzubereiten. Auch eine Weinprobe darf nicht fehlen.
Mit dem Luftkissenboot machen wir Ausflüge über den zugefrorenen See. Wer sich traut, darf das Gefährt auch selbst lenken. Gar nicht so einfach!
Wir verlassen das ländliche Russland mit seinen kleinen Dörfchen, in denen oft nur noch die Älteren geblieben sind und fahren in den Großraum der Metropole Sankt Petersburg ein. Bevor wir ins Zentrum der auch im Winter lebendigen Kulturhauptstadt Russlands einfahren, besichtigen wir das Fort von Staraya Ladoga.
Petersburg: Welch ein Kontrast zu den Städten und Dörfern im Norden! Alles ist blitzblank herausgeputzt und bestens renoviert. Es gibt viel zu sehen: Die Eremitage, den Newski-Prospekt, die Isaak-Kathedrale, die Nikolaus-Kathedrale oder die Metro mit ihren außergewöhnlich schön gestalteten Stationen.
Wir besichtigen auch den Panzerkreuzer Aurora und statten dem Lokal von Alexandra Sinjak einen Besuch ab. Dort dürfen einheimische ältere Menschen, die hier zumeist nur eine sehr niedrige Rente bekommen, kostenlos speisen.
Eine Reise der besonderen Art, mit echtem Pioniercharakter und tollen Erlebnissen geht zu Ende. Aber – nach der Reise ist vor der Reise! Wir freuen uns auf weitere AllradOsten-Abenteuer in Zukunft!
Es grüßt Euch euer AllradOsten Team
Kostya, Michael, Andrej, Pjotr, Manfred und Susi