Eishöhlen, Rentiere und Schlittenhunde
Liebe Abenteurerinnen und Abenteurer!
Willkommen zur dritten Reportage unserer Pioniertour „Eisfischer“. Noch immer sind wir im Hohen Norden Russlands und genießen hier einen Winter, wie wir ihn uns vorgestellt hatten. Hier treffen wir auf wunderbare Menschen und auch Tiere, während die Natur ringsum uns weiter verzaubert.
Roman, selbst von Geburt an körperlich eingeschränkt, hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, anderen zu helfen: Mit privaten Spenden und verschiedenen Aktionen unterstützt seine Organisation „Meine Freude“ in Archangelsk benachteiligte Menschen. Wir sind sehr beeindruckt von Romans Engagement.
In Pinega laden uns die 93-jährige Sophia und ihre jüngere Halbschwester spontan zu sich nach Hause ein. Dort erfahren wir die bewegte Lebensgeschichte der beiden Frauen mit deutschen Wurzeln: Der letzte Zar Nikolaus II hatte Sophias Vater als Spezialisten aus Deutschland nach Sankt Petersburg eingeladen.
Als Sophia fünf Jahre alt war, fiel er den Bolschewiken zum Opfer: Unter einem Vorwand wurde er abgeführt und ermordet. Sie selbst wurde mit ihrer Mutter in die Verbannung geschickt – in die Gegend, in der Sophia bis heute lebt.
Wir fahren zu einer Gruppe aus dem Volk der nomadisch lebenden Nenzen. Momentan befinden sie sich mit ihrer Rentierherde im südlichen Winterlager. Für sie ist es ein sehr schlechter Winter, da die Eisstraßen, die sie normalerweise benutzen, nicht alle gefroren sind.
Die Rentiere freuen sich über unseren Besuch, wissen sie doch genau, dass wir etwas zum Futtern für sie haben.
Mit Rentierschlitten geht es zurück zu unserem Bus.
Durch die tief verschneite Winterlandschaft machen wir uns auf, um die Eishöhlen im Karstgebiet von Pinega zu besichtigen. Diese sind nur im Winter zugänglich, da im Sommer der Wasserspiegel zu hoch ist.
Auf allen Vieren rutschen wir in die Höhlen und bewundern die Eiszapfen.
Abends entfachen wir an unserem idyllischen, abgelegenen Waldparkplatz ein spontanes Lagerfeuer mit leckeren Grillwürstchen.
Da wir leider kein Polarlicht zu Gesicht bekommen, erstellen wir uns kurzerhand unseren eigenen blaugrünen Ersatz.
Die winterlichen Straßen sind herausfordernd und manchmal ganz schön rutschig. Da muss der ein oder andere schon mal aus dem tiefen Schnee gezogen werden.
Und wie funktioniert das mit den Hundeschlitten? Wir bekommen eine Einführung, lernen die Hunde kennen und los geht’s.
Mit ungebändigter Energie laufen die Hunde los und nehmen uns mit auf eine Runde durch den verschneiten Wald.
Tja, und was wir sonst noch gesehen und erlebt haben im winterlichen Nordrussland erzählen wir euch in der vierten und letzten Reisereportage.
Es grüßt euch Euer Eisfischer-Team