Winterzauber im wilden Osten
Wir haben es getan, wir sind in Helsinki auf dem Rastila Camping gestartet. Kaum vorstellbar bei den aktuellen Temperaturen in Deutschland, aber: Wir werden auf viel Schnee und Eis treffen und dem Namen unserer Allradtour – Eisfischer – alle Ehre machen. Los geht es ins Abenteuer!
Begleiter auf allen AllradOsten-Touren: Wohnmobile wie unser Bergeteamfahrzeug sind ungewöhnliche und seltene Gäste auf klassischen Campingplätzen. Bis zum Eisfischen ist es noch ein ganzes Stück – auch Finnland hat sich einen milden Winter eingefangen.
Ich habe so eine Mischung aus Urlaub und Arbeit… werde ab nun während der Fahretappen meist auf den Beifahrersesseln unserer Teamfahrzeuge zu finden sein.
Weil es in Helsinki so mild-mies-regnerisch und schneefrei ist, ziehen wir 200 Kilometer weiter in den Norden. Immerhin gibt es Eis, nicht am Stiel aber auf den Zuwegen und Stellplätzen. Ist das glatt!
Ja, es geht mir gut. Intim im Team herrscht ein prima Klima. Michas Auto hat schon viele Gäste beherbergt. Wir werden diese Tradition fortsetzen.
Da gucken sie! Ausfahrt aus dem Campingplatz für Warmduscher. Auch wir haben das genossen. Dass Warmduscher uns bestaunen und dass wir hier auch genüsslich warm geduscht haben. Wir sind so was von Warmduscher…
Es ist noch immer zu warm. Wo ist der Winter? We go North!
Ah, das sieht schon besser aus. 450 Kilometer weiter im Norden und schon richtig Schnee. Allerdings regnet es draußen…
Dafür ist es drinnen toll. Grillhütte, Bratwürste und Salate. Großer Moment in kleiner Hütte! 🙂 Morgen geht’s ins ehemalige Reich des Zaren…
… oder des Bären. Dieser gehört aber noch zu Finnisch-Karelien. Er steht kurz vor der Grenze.
Ein Toast auf die Einreise! Wir sind in Russland. Die Grenze war voll korrekt, nur etwas langsam. Aber wir haben ja Zeit und sind rechtzeitig zum Auftaktessen vor Ort.
Wir decken uns mit warmen Stiefeln ein. Allerdings werden es wahrscheinlich keine 55 Grad unter Null werden… Aber mit solchen gefütterten Stiefeln sollte es uns beim Eisfischen nicht kalt werden.
Eisfischen? Genau! Dazu bedarf es dieser Bohrer. Wir werden es bald selbst ausprobieren.
Auf spiegelglatten Wegen geht es zum ersten Naturstellplatz. Spätestens hier wäre es ohne Allradantrieb nicht mehr weitergegangen.
Es ist so glatt – da bieten sich Schneeketten an, die auch zur souveränen Passage der Eispiste ihren Anteil beitragen
Ups, glatt abgerutscht! Wir haben kurz nicht aufgepasst und schon zieht es einen auf die Seite. Wir sind übrigens ich, der von seinem Beifahrer abgelenkt… Na, nun keine Ausreden. Schaut euch das gesamte aufklärende Video samt Befreiung in den aktuellen Vorträgen an.
Am Tagesetappenziel im Karelia hen Valdai. Tauwetter hat Wasser auf das Eis gebracht. Es ist mild wie im Frühling.
Auf dem Weg zum ersten Eisfischen.
Dickes Eis muss gebohrt werden. Wenig Druck und viel Gefühl sind für das Bohren eines Angelloches wichtig.
Ja, Eisbohren ist eine wichtige Angelegenheit, die zum gesamten Prozess des Eisfischens gehört. Und es macht sichtlich Freude.
Ruhe, in sich gehen, mit der Natur eins sein. Warten. Und Warten. Das ist Eisfischen. Wir warten so erfolgreich, bis….
… alle glücklich sind. Wir, die den Prozess erlebt haben. Und die Fische, weil sie nicht angebissen haben und weiterleben werden. Nach dem erfolgreichen Eisfischerprozess gehört der Nachmittag dem Spaziergang über gefrorene Seen. Bewegung tut gut.
Auch die Vierbeiner sind so was von glücklich.
Während wir spazieren, haben unsere Gastgeber schon ein echtes Fischsüppchen zubereitet. Superlecker, das können sie.
Abendbanja russisch authentisch. Mit Birkenreisig setzt es bei Höllentemperaturen heftige Schläge.
Wir haben die russische Sauna überlebt. Irgendwie und sauber bis tief in die Poren. Der Morgen danach kommt einem rosa rot schön vor, die Sauna glüht nach. Zauber des Winters, wir bleiben dir treu…
… und Ihr, liebe Leserinnen und Leser, hoffentlich auch. Folgt uns ins Archangelsker Gebiet, das gibt unsere nächste Geschichte.
Euer Kostya mit Team